Lesung mit dem Rapper Ben Salomo, am Dienstag, den 14. Mai in Pressath auf der Vestn – Alte Schulgasse 31. Beginn 19.30 Uhr. Eintritt 8 Euro, Mitglieder Kulturkreis 6 Euro, Schüler 4 Euro.
Ben Salomo gehört zu den erfolgreichsten und zugleich außergewöhnlichsten Rappern Deutschlands. Der in Israel geborene Musiker ist bekennender Jude und verarbeitet seine jüdische Identität offensiv in seinen Texten. Um sich von den gewaltverherrlichenden und antisemitischen Aussagen seiner Musikerkollegen zu distanzieren, gab er im Mai 2018 seine erfolgreiche Konzertreihe »Rap am Mittwoch« auf, mit der er monatlich bis zu zwei Millionen Views auf YouTube erreichte. In seinem Buch spricht Ben Salomo über sein Leben als Jude in Deutschland. Aufgewachsen in den Hinterhöfen Schönebergs, wurde er bereits als Jugendlicher wegen seiner Wurzeln diskriminiert.
In Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens und in seiner Musik beobachtet er weiterhin die Tendenzen in der Gesellschaft kritisch und sieht eine beunruhigende Entwicklung in Richtung Hass und Hetze gegen Minderheiten. Dagegen positioniert er sich, um den Weg zurück zur Menschlichkeit zu finden, wo Ressentiments, Vorurteile und Rassismus keinen Platz haben dürfen.
Ben Salomo wurde 1977 unter dem bürgerlichen Namen Jonathan Kalmanovich in der israelischen Stadt Rechovot geboren. Im Alter von vier Jahren siedelte er gemeinsam mit seinen Eltern in das damalige West-Berlin um. Hier hielt er Kontakt zur Jüdischen Gemeinde und wuchs zugleich in den Hinterhöfen von Schöneberg unter arabischen und türkischen Migranten auf. 1997 begann er, Hip-Hop-Musik zu machen. Acht Jahre hostete er auf YouTube die erfolgreiche Battle-Rap-Veranstaltung Rap am Mittwoch mit rund 417 000 Abonnenten und über 112 Millionen Views. Im Mai 2018 gab er das Musikformat wegen der starken antisemitischen Tendenzen in der Deutschrap-Szene auf. Für sein Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus wurde ihm 2018 das Robert-Goldmann-Stipendium verliehen. Ben Salomo lebt in Berlin.